Hl. Aegydius - Pfarre St. Aegyd am Neuwalde

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Hl. Aegydius

Pfarre & Kirchen


Ägidius (Gilles)

Gedenktag katholisch: 1. September
Name bedeutet:
der Schildträger (griech.
Einsiedler, Gründer des Klosters St-Gilles, Nothelfer

* um 640 in Athen in Griechenland
† 1. September 720 (?) in St.Gilles in der Camargue in Frankreich


In der 2. Hälfte des 7. Jhd. soll Aegydius, ein vornehmer Athener, in die heutige Provence gekommen sein, wo er zunächst als Einsiedler lebte;  der Legende zufolge nährte ihn eine Hirschkuh mit ihrer Milch. Aegydius  wurde bei einer Jagd vom Pfeil des Westgotenkönigs Wamba getroffen, als dieser versuchte, das Tier zu erlegen. Um seine Schuld zu tilgen gestattete der Monarch dem Verletzten, nach seiner Genesung ein Kloster zu gründen.
So schuf Aegydius die Benediktiner-Abtei St. Gilles, der er bis zu seinem Tod als Abt vorstand.
Die Legende ließ ihn den Sohn des Fürsten von Nimes zum Leben erwecken. In Rom warf er unter Gebeten die ihm vom Papst für sein Kloster geschenkten Türen aus geschnitztem Zypressenholz in den Tiber, er fand sie tatsächlich nach seiner Rückkehr im Hafen seines Klosters wieder. Als ein Klosterbruder an der Jungfräulichkeit Mariens zweifelte und drei Fragen in den Sand schrieb, erblühten als Antwort des Aegydius drei weiße Lilien aus dem dürren Boden.
Nach anderen Legenden bemühte sich Karl der Große – er lebte fast 100 Jahre später – um die Fürbitte des Hl. Aegydius.: Ein Engel brachte danach einen Zettel mit der bestätigten Sündenvergebung auf den Altar, an dem Aegydius sein Amt versah. Seitdem gilt Aegydius als Beistand einer guten Beichte und Vergebung und zählt als solcher zu den 14 Nothelfern.
Sein Tod wurde ihm im Voraus verkündet, bei der Bestattung des Entschlafenen hörten die Anwesenden die Chöre der Engel, die seine Seele zum Himmel trugen.
Schon im 11. Jahrhundert waren Wallfahrten zu seinem Grabe berühmt wie die nach Rom oder Santiago de Compostela. Das Kloster wurde in den Hugenottenkriegen des 16. Jhd. zerstört. Die Gebeine des Hl. Aegydius liegen heute in Toulouse. Der Ägidiustag ist noch heute vielerorts ein Tag der Volksfeste, an manchen Orten wird dem Vieh geweihter Fenchel ins Futter gemischt. Im deutschen Sprachraum ist Ägidius auch unter dem verballhornten Namen Gilg bekannt, viele Orte sind nach ihm benannt, so Gillenberg bei Aachen, Gillersdorf in Thüringen, Ilgesheim bei Trier - heute der Truppenübungsplatz nordwestlich von Baumholder -, St. Ilgen bei Heidelberg, St. Aegyd am Neuwalde in Niederösterreich oder St. Gilgen am Wolfgangsee.

Attribute
: vom Pfeil durchbohrt und mit Hirschkuh.

Patron
von Nürnberg, Osnabrück, Braunschweig und Wollaberg im Bayerischen Wald, Graz und bis 1675 der Steiermark; der stillenden Mütter, Hirten, Jäger, Schiffbrüchigen, Bogenschützen, Bettler und Aussätzigen; des Holzes, des Waldes und des Viehs; bei Feuer, Dürre, Sturm und Unglück; bei der Beichte; in geistiger Not und Verlassenheit; gegen Fallsucht, Geisteskrankheiten, Unfruchtbarkeit von Mensch und Tier; Nothelfer

Bauernregel
:

Ist Ägidius ein heller Tag, so folgt ein guter Herbst. Ist's an St. Ägidi rein, / wird's so bis Michaelis sein. Gib auf Ägidius Acht, / er sagt dir, was September macht. Ist Ägidi ein heller Tag / ich dir einen schönen Herbst ansag. Wie der Hirsch an Ägidi in die Brunft tritt, / so tritt er an Michaelis wieder heraus. Wenn St. Ägidius bläst ins Horn, / heißt es: Bauer sä' Dein Korn. Ägidius Regen / kommt ungelegen.


Herr, unser Gott, höre auf die Fürsprache des heiligen Einsiedlers Aegydius, der aus Liebe zu dir alles verlassen und ein erfülltes Leben in der Einsamkeit geführt hat. Sein Beispiel mache uns bereit, dich aus ganzem Herzen zu suchen und dir in den Notleidenden zu dienen.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.


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